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Der Matthäus-Effekt

Diese Seite wurde auf der Grundlage einer Zuarbeit von Josefin Zimmermann und Laura Böhnke und einer weiteren Zuarbeit von Georg Krimmler (alle gA Informatik Klasse 12 Abiturjahrgang 2019) erstellt.


Als These in der Soziologie bezeichnet der Matthäus-Effekt ein Prinzip, bei welchem der aktuelle Erfolg mehr durch frühere Erfolge gefördert wird, als durch eigentliche Leistungen. Begründet wird dies dadurch, dass Erfolge stärkere Aufmerksamkeit erzeugen und diese Aufmerksamkeit zu mehr Ressourcen führt. Mit diesen Ressourcen erzielt man nun wieder mehr Erfolge. Somit wachsen kleine Anfangsvorteile mit der Zeit zu Großen heraus, somit entsteht ein Erfolgsmonopol. Damit haben Leute mit weniger Vorteilen auch weniger Erfolgschancen, auch bei zum Beispiel besserem Inhalt.

Zurückzuführen ist der Begriff auf das Matthäus-Evangelium, in welchem folgender Satz vorkommt:
"Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat."
 

Folgende bekannte Redewendungen sagen m.E. das Gleiche:

  • Es regnet immer dorthin, wo es schon nass ist.
  • Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen.
     

Probleme:

  • Die Besten werden weiter nach oben gesetzt und somit haben die niedrigeren keine Chance aufzusteigen… passendes Zitat: "Erfolg ist ein Rindvieh – er gesellt sich gern zu seinesgleichen"
  • Gesetz des Erfolges: Einmal da, vermehrt er sich nahezu automatisch und exponentiell.
  • Prominente Autoren werden aufgrund ihres Bekanntheitsgrades häufiger zitiert als unbekanntere => dies steigert Prominenz der Gurus.
  • Wer die Erfolgsleiter weiter nach oben klettern möchte, muss sich mehr anstrengen, als jene, die schon relativ weit oben sind.
  • Eigener Ruf, Bekanntheitsgrad und Image sind wichtig für den Erfolg => exponentieller Aufstieg möglich.
     

Ein Beispiel für den Matthäuseffekt sind Suchmaschinen wie zum Beispiel Google. Bei einer Suche werden viel besuchte Seiten als Erstes angezeigt. Somit wird man als Nutzer auf Seiten, welche Qualität suggerieren, gelockt. Dadurch generieren diese Seiten mehr Klicks bzw. Besuche und werden immerwieder ganz oben bei den Suchergebnissen angezeigt. Damit werden Kleine, möglicherweise bessere Seiten abgedrängt und können selbst durch sehr konkrete Suchbezeichnungen nicht gefunden werden. Damit werden weder gute noch schlechte Websites gefördert, sondern nur der Aufstieg des Mittelmaßes begünstigt.

 

Aufgaben

  1. In welchem Bereich des Alltags können Sie den Matthäus-Effekt noch vorfinden? Erklären Sie, wie er dort funktioniert.
  2. Nennen Sie Lösungsansätze für den Matthäus-Effekt im Bezug  a) auf das eigene Beispiel und  b) die Suchmaschinen im Netz.
  3. Wählen Sie sich eine der beiden Redewendungen aus (siehe oben) und beschreiben Sie den Zusammenhang zum Matthäus-Effekt.

 

Weblinks

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© ERG Saalfeld   -   Hans-Dietrich Kirmse   8.07.2019