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Über uns

Unser Leitbild

Grundsätzlich verfolgen wir als Staatliches Gymnasium die Profilierung der folgenden Schwerpunkte:

Regionalität

Wir begreifen uns als Schule in der Region und arbeiten gern mit Organisationen, Einrichtungen und Betrieben zusammen.

Kultur

Wir interessieren uns für die eigene und andere Kulturen und Unterschützen mit unserem Handeln ein friedliches Miteinander in der Einen Welt.

Wissen

Wir fördern den sprachlichen, künstlerischen, sportlichen, gesellschaftswissenschaftlichen und besonders den naturwissenschaftlichen Bereich.

Schüler, Eltern und Lehrer identifizieren sich mit dem ERG und den Wertvorstellungen!

Miteinander

Wir achten einander und sorgen für ein gutes zwischenmenschliches Klima und eine positive Lernatmosphäre.

Engagement

Wir lernen zielorientiert und sind anstrengungsbereit.

Weltoffen

Wir verstehen uns als eine offene Schule, die sich an en Grundsätzen der UNESCO orientiert.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Geschichte des ERG

Schüler, Lehrer und Eltern waren der Ansicht, dass die Schule einen Namen erhalten sollte, der das naturwissenschaftliche Profil zum Ausdruck bringt. Zuvor war die Schule nur durch die Nummer II gekennzeichnet. Es standen zahlreiche berühmte Personen zur Diskussion. Nach einigen Bemühungen war man sich einig, die Schule nach den beiden Saalfeldern Erasmus Reinhold zu benennen. Dabei beschränkte man sich weder auf den Älteren noch auf den Jüngeren, weil beide wertvolle menschliche Eigenschaften verkörperten. Von Vater und Sohn ist bekannt, dass sie auch außerhalb von Thüringen erfolgreich wirkten und anschließend wieder nach Saalfeld zurückkehrten.

Wer war eigentlich Erasmus Reinhold?
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Staatliches Gymnasium „Erasmus Reinhold“ in Saalfeld

Das Schulgebäude wurde 1977 erbaut. Zuvor befand sich darin die Polytechnische Oberschule „Julius Fucik“, in der die Schüler der Klassenstufen eins bis zehn unterrichtet wurden. Erst 1991 wurde das Staatliche Gymnasium II gegründet. Die Entstehung des Gymnasiums ist auf zwei Grundsteine zurückzuführen. Zum Einen war es eine Idee des Runden Tisches in Saalfeld, der es sich zur Aufgabe stellte, dass Schulwesen im Raum Saalfeld zu erneuern. Der Vorschlag war, insgesamt zwei Gymnasien einzurichten, wobei eines der beiden musisch und sprachlich und das Andere mathematisch-naturwissenschaftlich ausgerichtet sein sollte.

Der zweite wichtige Schritt war die basisdemokratische Entscheidung des Lehrerkollegiums der Julius-Fucik-Oberschule, die Schule zu einem Gymnasium auszubauen. Alle Umgestaltungen wurden unter anderem durch die damals amtierende Schulamtsleiterin, Frau Blazejwski, gefördert. Am 1. September 1991 wurde die Schule eröffnet. Insgesamt 517 Schüler und 38 Lehrer waren an der Schule zusammengekommen, um von nun an dem alltäglichen lernen und lehren nachzugehen. Am 7. Dezember 1993 wurde der Förderverein gegründet. Engagierten Eltern wird so die Möglichkeit gegeben, ihren Beitrag für die kontinuierliche Entwicklung der Schule beizusteuern. In vielerlei Hinsicht unterstützten dieser finanziell und organisatorisch die Entwicklung des Gymnasiums.

Wer ist Erasmus Reinhold, der Ältere?

Am 22. Oktober 1511 wurde er in Saalfeld geboren. Sein Vater Johann Reinhold war zuerst Geheimsekretär des letzten Saalfelder Abtes Georg von Thüna, später kursächsischer Verwalter des 1534 in weltlichen Besitz übernommenen Benediktinerklosters Saalfelds, sowie Ratsherr im Saalfelder Stadtrat.

Nach dem Besuch der Saalfelder Stadtschule wurde Erasmus Reinhold zum Wintersemester 1530 für ein Mathematikstudium an der Universität Wittenberg immatrikuliert.

Dort erhielt er die Magisterwürde und 1536 eine Professur.

1540 wurde er Dekan der philosophischen Fakultät, lehrte eine auf antikem Wissen basierende Geometrie des Euklid, Arithmetik, die Lehre des Kreises sowie die Geographie des Ptolomäus und erwarb sich die Freundschaft des Philipp Melanchton.

Die Mathematikstudien bildeten die Basis seiner astronomischen Forschungen, 1540 wendete er erstmals die camera obscura zur Beobachtung an und wies nach, daß die Mondbahn nicht kreisrund, sondern elliptisch sei.

1541 veröffentlichte er eine Schrift über den Horizont, 1542 erschien ein mit seinen Ergänzungen und vielen Abbildungen versehenes Buch über die Planeten vom Altvater der Astronomie Georg Purbach.

1549 wurden Reinholds Leistungen mit der Wiederwahl zum Dekan der philosophischen Fakultät gewürdigt und im Winterhalbjahr 1549/1550 bekleidete er sogar das Amt des Rektors.

1551 wurde Erasmus Reinholds bedeutendstes Werk, die preußischen Tafeln, nach jahrzehntelangen entbehrungsreichen Studien in Tübingen gedruckt, in dem er als Anhänger des heliozentrischen Weltbildes von Nikolaus Kopernikus Berechnungen der Planetenbewegung und der zu erwartenden Sonnenfinsternisse veröffentlichte.

Im Sommer 1552 ging er zurück nach Saalfeld, um sich bei seinen Eltern von gesundheitlichen und familieren Schicksalsschlägen zu erholen und starb hier am 19.02.1553 im Alter von 42 Jahren.

Wer ist Erasmus Reinhold, der Jüngere?

Am 22. Januar 1538 wurde er in Wittenberg geboren.

Sein Vater, E.R. der Ältere war zu der Zeit Professor der Naturwissenschaften an der dortigen Universität, und sein Sohn erlebte die Zeit des Humanismus im Elternhaus und Kontakte zu bedeutenden Gelehrten dieser Epoche, besonders Philipp Melanchton, der sich nach dem Tod des Vaters um die Förderung der Talente und der Ausbildung des Jungen kümmerte.

Erasmus Reinhold der Jüngere studiert 1555 zunächst Mathematik, wechselte jedoch 1556 zum Medizinstudium über, das er 1558 in Jena fortsetzte, nachdem er bereits die Doktorwürde erhalten hatte.

Nach vollendetem Studium bekam er eine Anstellung als Stadtphysikus in der Oberpfalz, die er bis 1564 bekleidete, zog dann nach Saalfeld um und war auch hier als Stadtphysikus tätig.

Neben seinen ärztlichen Berufspflichten beschäftigte auch er sich wie sein Vater mit der Astronomie. Er gab die sogenannten „Praktiken“ oder „Almanache“ heraus. Kalender, über deren Abfassung er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Astronomie und Astrologie verarbeitet.

Tycho Brahe, der damals bekannteste dänische Astronom, wurde auf ihn aufmerksam, als Erasmus im Kalender vom Jahre 1574 einen neuen Stern, eine sogenannte Supernova, beschrieb und besuchte ihn in Saalfeld.

Ein weiteres Betätigungsfeld seiner wissenschaftlichen Forschungen war der einheimische Bergbau, nachdem er Mitte der 70er Jahre seinen Beruf als Mediziner aufgegeben hatte.

Seine Abhandlung über die Kunst des Feldvermessens und Markscheidens, die 1574 in Erfurt erschienen, brachten ihn den Ruf eines hervorragenden Sachverständigen in bergbaulichen Angelegenheiten ein, so daß er zum kurfürstlich – sächsischen Bergvogt für das Saalfelder Bergbau- und Hüttenwesen ernannt wurde.

1575 verfasste er die Saalfelder Bergordnung maßgeblich mit, belebte den Goldbergbau bei Reichmannsdorf und erfand 1585 ein neues Verhüttungsverfahren für den Silberbergbau.

1578 wurde er wegen seiner schwachen Gesundheit von seinem Amt als „Bergwerksbefehlshaber zu Saalfeld“ entbunden und starb am 30. November 1592 in Rudolstadt.